1984. Tom ist Anfang zwanzig, macht seinen Zivildienst im Göttinger Klinikum. Er verliebt sich in Felix. Der hat Häuser besetzt, wohnt in einer großen autonomen Hausgemeinschaft und ist mit Katja zusammen. Sie beginnen eine Beziehung, die auf die Probe gestellt wird, als Felix positiv auf HIV getestet wird. Nach einem Jahr findet sich Tom in seiner Zwei-Zimmer-Wohnung mit einem sterbenden Mann, anstatt in kollektiven Zusammenhängen die Welt zu verändern. Das Ende kommt anders als erwartet. Während Tom noch versucht, Zweisamkeit und Tod, mit den Ideen von Gemeinsamkeit und Leben in Einklang zu bringen, erfährt die Wahrhaftigkeit seiner Beziehung zu Felix einen jähen Bruch.
Holger Brüns erzählt in knapper und präziser Sprache von seiner Liebe, die mit hehren Idealen beginnt, aber an einer Großen Lüge scheitert. Indem er die Handlung in der autonomen Szene der BRD der Achtziger verorte, schreibt er der Geschichte die Frage, wie politisch das Private ist, unmittelbar ein, und indem er seinen Erzähler zum Fragenden in einer Welt der steilen Thesen macht, verdeutlicht er die Aktualität des Zeitgeistes von damals: Hausbesetzungen, Anti-AKW-Aktionen, Hamburger Kessel und die Anfänge der Aids-Krise werden zur Folie für aktuelle Wohnraum-Debatten, Fridays for Future, G20 und die Covid-Pandemie. Ein kämpferischer Roman über die immerwährende Frage, wie wir zusammen leben und trotzdem frei sein können – als Individuen, als Paar, als Gesellschaft.
„Vierzehn Tage – Sommernovelle“ erschienen im Verbrecher Verlag
„Holger Brüns lässt seinen Protagonisten durch den Sommer und die Stadt treiben und fängt dabei bisweilen mit fast journalistischem Blick die topografischen Details der sich wandelnden Metropole ein. „Vierzehn Tage“ wird man eines Tages wie ein semidokumentarisches Zeugnis lesen können, in dem nicht nur ausschnittsweise das (schwule) Leben im Berlin der Nuller Jahre, sondern auch das Lebensgefühl der (schwulen) West-Berliner Vorwende-Generation eingefangen ist.“ Axel Schock / sissymag
„Brüns versucht sich im Grunde an einer Version von „Herr Lehmann“ für Fortgeschrittene, in der es keine Nostalgie im Lungern gibt, sondern bloß Angst vor dem Altwerden, und ein Berlin, das diese Ängste nicht mehr auffangen kann. Trotz des beschränkten Handlungsspielraums fühlt sich das an wie ein Roadmovie. […] Schönes, kleines Buch!“ Steffen Greiner / Musikexpress
»Vierzehn Tage« ist ein ganz wunderbares und gänzlich unaufgeregtes Buch über einen Mann, der nun merkt, dass und wie er älter wird. […] »Vierzehn Tage« ist nicht zuletzt auch eine Hymne an den Urlaub in der Stadt, ein Bekenntnis an Berlin, an das alte Berlin, das eigensinnige Berlin, das langsame Berlin, in dem es im Sommer so klar nach Staub riecht, wenn die Hitze zwischen den Häusern nicht weichen will, weil wohin sollte sie ziehen.“ Frank Keil / Männerwege
Pressestimmen: „Ein in strengem Sinne unverzichtbares Werk ist dabei nicht herausgekommen, aber eins, das einer herrlichen Landschaft im fernen Osten Deutschlands ein luftiges, leichtes, kluges Denkmal setzt, und zum hinfahren einlädt.“ Uli Hufen / WDR 3 – Gutenbergs Welt
„Sein Buch ist ein bisschen Reise-, und Geschichts-, vor allem aber Landlebenbuch, das an einen Gedankenaustausch in einer WG-Küche denken lässt. Wer so etwas kennt, wird es mögen.“ Sabine Rohlf / Berliner Zeitung
„Denn ein Buch übers Bruch ist dieses Werk nicht wirklich. Brüns – Schauspieler und Regisseur – hat aufgeschrieben, wie er seinen Garten dort beackert und seine Gedanken spazieren gehen – von Afrika bis nach Russland. Er, der in Göttingen aufgewachsene und aus Berlin kommende linke, schwule Intellektuelle pflegt seine Rolle als Sonderling und schreibt mit einer Abfälligkeit über die Bewohner dieser Gegend, dass man sich fragt, warum er sich da mit Haus und Garten abmüht, wenn er das Leben dort als so einfallslos empfindet.“ Mandy Timm / Märkisch Oderzeitung / MOZ
Olfen
Olfen
Margott + Marjott (Hrsg.)
224 Seiten, Softcover
ISBN 978-3-927795-53-2
Martin Schmitz Verlag
2010
In dem so wundersamen wie bizarren Buch „Olfen“ laden die Herausgeber aufgeschlossene Nichtdabeigewesene und Nachgeborene zu einer Zeitreise in die wilden Wendejahre ein – und zwar im sagenumwobenen West-Berliner Bezirk Kreuzberg mit seinen bekannt exzentrischen Subkulturen. Die hochgradig nachtaktiven Autoren, als „Fachkräfte für Betreutes Trinken“ vorgestellt, kreisten damals liebend gerne um ein Etablissement namens „Café Anal“. Dessen genaues Eröffnungsdatum – Ende 1989, Anfang 1990 liegt im mystischen Halbdunkel. Mit Berichten, Kommentaren, Interviews, Anekdoten, Dokumenten und zahlreichen Zeichnungen sowie atmosphärisch dichten Abbildungen wird die Chronik des von einem lesbisch-schwulen Kollektiv betriebenen Lokals zur feuchtfröhlichen wie sozialkritischen Kultur- und Sittengeschichte einer Zeit, in der das Private tatsächlich politisch genommen wurde und die Politik als Aufforderung zum anarchisch-autonomen Denken und Handeln galt. Nachzulesen ist in der apart skurrilen Anthologie auch wie sich das Konzept einer dialektisch kreativen Gastronomie („Trinkhalle“) später an anderen Orten mit vergleichbar extravagantem Binnenklima weiterentwickelte. Die goldenen Seitenrahmen geben dem wie ein imaginäres Faksimile aufgemachten Taschenbuch den ironisch-feierlichen Glanz, der es zum alternativ bibliophilen Liebhaberstück prädestiniert. (Frankfurter Allgemeine Zeitung 5.08.2010)
Breitbandkommunikation
Die Berliner Breitbandkommunikation
Wort und Sinn
wurde 1992 von Holger Brüns und Andreas Wallbaum aka Pelle Haglund gegründet, um den Nöten des Alltags zu entfliehen und ihren kleinkünstlerischen Eskapaden eine Form zu geben. Inzwischen fand die Breitbandkommunikation zahlreiche Erweiterungen. Ein paar Dinge haben sich aber in fast dreißig Jahren unserer Bühnenpräsenz nicht verändert:
“Wo schmale Wirkungsspektren versagen, tötet die Berliner Breitbandkommunikation verlässlich jede Langeweile“
Berliner Tagesspiegel, 1992
„Das Duo beschloss den Abend mit einer Real-Satire über den öffentlichen Nahverkehr in Dresden, womit sie ihren kosmopolitischen Anspruch untermauerten“ Sylter Nachrichten, 1994
“Sturm auf die Gipfel sprachlicher Lust.“
Trierer Volksfreund, 1994
Den Anfang machten am Anfang der 90er Jahre in loser Folge Texte von Kurt Schwitters. die wir unter verschiedenen Titel zusammenfassten. „Von den DaDaNellen zum DaDaIsthmus – eine Bötchenfahrt durch die Meerengen der Sprache“ begründeten ersten Ruhm auf meist kleinen Bühnen in Berlin und im ganzen Land. Es folgte eine Lesefassung des „Goldenen Elefanten“ von Alexander Kopkow. Dies war eine sozialistische Bauerngeschichte, die – sagen wir semikonzertant – mit viel Musik und deftigem Essen von Gold und Gut im Spiegel der Weltideologien erzählte. Mit der szenischen Lesung „Der Goldenen Elefanten“ einer sozialistischen Komödie von Alexander Kopkow mit revolutionärem Gesang bespielten wir unter anderem mehrfach den roten Salon in der Volksbühne am Rosa Luxemburgplatz, zuletzt im Frühjahr 2017.
2009 entstand mit dem „im Dschungel großer Gefühle“ ein noch musikalischeres Experiment der Umsetzung einer Kurzgeschichte von Joseph Conrad. Hierbei wurden Liebe, Kolonialismus und irgendwie Schwermut in den Vordergrund gestellt.
„Das 8. Geißlein“ ist wieder eine szenische Lesung ohne musikalisches Tamtam. Anhand einer tierischen Künstlerkolonie, die dem gleichnamigen Kinderbuch von Georg von Löffelholz (Hinter dem Pseudonym verbergen sich Uwe Kant, Peter Abraham und Hannes Hüttner) entlehnt ist, lernen wir Tiefsinniges über ein Leben für die Kunst.
Zum Thema ein Leben für die Kunst stellte Herr Brüns im Jahr 2011 seine Briefmarkensammlung unter dem Titel „Ordnung und frühes Leid“ in der Galerie Knoth und Krüger Berlin aus und verarbeitet an gleicher Stelle die Ausstattung von „im Dschungel großer Gefühle“ zu der Ausstellung „Getrocknete Tropen“
Puppentheater
2019 Pirat Eberhard und die geheimnisvolle Insel
Kobalt Figurentheater Lübeck
2018 Jöttlich
Figurentheater Ute Kahmann Berlin
2016
In der Hasenschule
Kobalt Figurentheater Lübeck
2015
Linie 1
Figurentheater Ute Kahmann Berlin
2014 Pirat Eberhard
Kobalt Figurentheater Lübeck
2013
Der Wolf und die sieben Geisslein
Figurentheater Ute Kahmann Berlin
2011
Hänsel und Gretel
Kobalt Figurentheater Lübeck
2009
Hofmanns Erzählungen
Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
2009
Der Freischütz
Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
2009 Im weißen Rössl
Kobalt Figurentheater Lübeck
2009
Nussknacker und Mausekönig
Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
2008 Dornröschen
Kobalt Figurentheater Lübeck
2008
Queens
Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
2008
Don Juan – Gallertiger Fassung
Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
2005 Zwerg Nase
Kobalt Figurentheater Berlin
2003
Schlagt zu, verschont sie nicht
Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
2002
Das Märchen vom Zaren Zaltan
Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
2001
Lütt Matten und die weiße Muschel
Volkstheater Rostock
1996 Delphinensommer
Volkstheater Rostock
Theater
„Ich liebe das Theater, aber ich gehe nicht mehr hin“
Roland Barthes
Kurzer allgemeiner Text über Ausbildung und Arbeit In denen alles anfing, nach Abschluß der Schauspielausbildung 19992 erste eigene Projekte so wie die Gründung der Berliner Breitbandkommunikation Wort und Sinn. Inszenierungen für Zartbitter Köln (Prävention) sowie Kabarett und showprogramme (Stunksitzung, Super Richie, Thekenschlampen, Reimreiter) Puppentheater am Volkstheater Rostock so wie Gründung des theaters an der Schiene open air Theater in Kühlungsborn mit der Mollibahn.
Im Jahr 1999 bereits begann ich die Ausbildung in Laban Bartenieff Bewegungsgtudien und so stand in meiner Arbeit Tanz und Bewegung im Mittelpunkt. In diesen 5 Jahren liegen Eislaufshows und Tanztheater ebenso wie die Hospitanzen bei Johann Kresnik und Pina Bausch.
Produktionen – Auswahl
2005
Swing on the rocks
Eislaufwerkstatt Birgit Aust
2004
Ich und mein Körper wollen verreisen
Tanztheater Anke Glasgow Berlin / Leipzig
2003
Zack! Boing! Autsch!
Zartbitter Köln
2002
Cowboy, Cowboy
Theaterpädagogisches Zentrum Köln
2000
Und die Schiene schweigt dazu
Theater an der Schiene Kühlungsborn
1999
Gangsta
Reimreiter Köln
1999
Von der Rolle
Zartbitter Köln
1998
Die Schiene kennt kein Halleluja
Theater an der Schiene Kühlungsborn
1998
Ritchie leif on Tour
Köln
1997/
1998
Stunksitzung
Köln
1997
Weihnachten mit Ritchie und den Thekenschlampen
Köln
1996
Blaue Stunde
Tanztheater Rostock
1993
Die Nacht in Blei
Kulturbrauerei Berlin
1992
Minotaurus
Theatre Espace Imaginaire Paris
1991
Das Feuer
Zan Pollo Theater Berlin
1990
Peter und der Wolf
Neuköllner Oper Berlin
1989
Amphitrion
Neuköllner Oper Berlin
Kontakt + Impressum
Holger Brüns Pflügerstraße 79 12047 Berlin
holger.bruens@freenet.de +49 (0) 1632553819
Angaben zum Unternehmen
Ust-Id: 16/243/50175
Aufsichtsbehörde
Finanzamt Neukölln
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